Willy Brandt: 18.12.1913 (Lübeck) – 08.10.1992 (Unkel)
Willy Brandt ist einer der außergewöhnlichsten deutschen Staatsmänner des 20. Jahrhunderts.
Geboren 1913 in einfachste Verhältnisse, wuchs er in die Arbeiterbewegung hinein und engagierte sich schon als Jugendlicher politisch. Er leistete früh Widerstand gegen die Nationalsozialisten und wurde gezwungen, ins Exil nach Norwegen zu gehen. Von Skandinavien aus setzte er seinen Widerstand gegen Hitler-Deutschland fort.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Willy Brandt nach Deutschland zurück, um am Wiederaufbau der Demokratie mitzuwirken. In Berlin begann sein politischer Aufstieg in der SPD.
Als Regierender Bürgermeister von Berlin führte er die Berliner durch die Krise des Mauerbaus. Weltweit wurde er zu einem Symbol, die Freiheit West-Berlins zu wahren.
Als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler der Bundesrepublik leitete Willy Brandt mit seiner neuen Ostpolitik eine Aussöhnung mit den östlichen Nachbarn Deutschlands ein, denen durch Hitlers entfesselten Krieg unendlich viel Leid widerfahren war. Seine Politik führte zu vielen menschlichen Erleichterungen und trug dazu bei, die Einheit der Nation im geteilten Deutschland zu wahren.
Willy Brandts Innen- und Gesellschaftspolitik stand unter dem Motto „Mehr Demokratie wagen“. Sie führte zu einer spürbaren Liberalisierung der Gesellschaft und ermutigte viele Bürger, sich selbst politisch zu engagieren.
Nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler bemühte sich Willy Brandt weltweit um Frieden, die Sicherung der Demokratie und Menschenrechte sowie um eine gerechte Partnerschaft zwischen den reichen und den armen Ländern dieser Welt.
Willy Brandt schätzte sich glücklich, den Fall der Berliner Mauer und der Wiederherstellung der deutschen Einheit 1990 noch miterleben zu dürfen.
Er starb, vor 20 Jahren, am 08.10.1992 in Unkel bei Bonn. (Quelle: Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung)