Kreistagsfraktion: Fernbusverkehr in den Märkischen Kreis holen – „Südwestfalenbus“ im Gespräch
Zum 1. Januar 2013 wurde der Fernbusverkehr in Deutschland weitgehend liberalisiert. Seitdem entstehen im gesamten Bundesgebiet Fernbuslinien, die dem klassischen Schienenfernverkehr Konkurrenz machen. Der Busfernverkehr war kürzlich auch Thema in der SPD-Kreistagsfraktion, die sich schon länger für einen attraktiven Öffentlichen Personennah- und Fernverkehr einsetzt. Sie macht sich stark dafür, dass die Fernbusse bald auch den Märkischen Kreis anfahren.
„Gerade weil der Märkische Kreis nicht an den Schienenfernverkehr direkt angebunden ist, würde dieser Anschluss Sinn machen“, so Angelika Machelett, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion. Im Hochsauerlandkreis und in Siegen seien erste Fernverbindungen bereits etabliert. Angelika Machelett: “ Der Busfernverkehr etabliert sich vielerorts als günstige Alternative zum Schienenverkehr. Davon profitieren alle Altersgruppen.“
Erster Anlaufpunkt ist die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG). Bereits in der nächsten Woche findet ein Gespräch von Vertretern der SPD-Kreistagsfraktion mit den zuständigen Personen der MVG statt, um die Möglichkeiten zur Etablierung des Fernbusverkehrs im Märkischen Kreis auszuloten. „Nach der Ermittlung aller notwendigen Maßnahmen müssen wir darüber sprechen, ob und wie wir den Fernverkehr bei uns etablieren können. Das kann durch Beteiligung von Betreibern bereits bestehender Fernbuslinien geschehen. Vielleicht macht es aber auch Sinn, über einen eigenen Fernlinienverkehr nachzudenken, den die MVG organisiert und der durch Einbeziehung heimischer MVG-Partnerunternehmen wirtschaftlich betrieben wird.
Möglicherweise kann man auch alle Busgesellschaften aus Südwestfalen an einen Tisch holen, um einen „Südwestfalenbus“ ins Leben zu rufen“, so der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der MVG, Wolfgang Rothstein. „Dieser könnte auch als rollende Werbefläche für unsere wirtschaftlich starke und touristisch vielseitige Region über die Autobahnen fahren. Wenn ein von hier aus organisierter Fernverkehr wirtschaftlich betrieben werden kann, sollte man das machen“, so Rothstein weiter.
Das Personenbeförderungsgesetz ermöglicht unter bestimmten Bedingungen auch den Busverkehr zu vergleichsweise nahen Zielen. So ist es zum Beispiel möglich, Städte in kurzer Reichweite anzusteuern, für die kein ausreichendes Nahverkehrsangebot besteht oder die nicht innerhalb von einer Zeitstunde angesteuert werden können. „Dies könnte den Nachtverkehr zwischen Sauerland und Ruhrgebiet oder Rheinland ermöglichen. Hier gibt es bislang kein richtiges Angebot“, so Shari Kowalewski und Fabian Ferber, die beiden Juso-Vertreter in der SPD-Kreistagsfraktion, die sich schon seit längerem für ein attraktiveres ÖPNV-Angebot insbesondere für junge Menschen im Märkischen Kreis einsetzen. „Außerdem könne man die Fahrtzeiten von Meinerzhagen nach Köln oder von Lüdenscheid nach Dortmund auch am Tag reduzieren“, so die beiden Studenten weiter.